Von historischen Abseitstoren, Torhütern mit Neon-Mütze – und einem sehr, sehr kurzen Elfmeterdrama:
Es war nichts weniger als Fußball-Geschichte, die am 10. Mai beim Turnier der Sportfreunde in Forchheim geschrieben wurde. Spieler und Zuschauer konnten es kaum glauben, aber sowohl im Auftaktspiel als auch in der ersten Partie der SG-Daxlanden-AH gegen FT Forchheim hatten die Schiedsrichter Abseits gepfiffen! Abseits! Bei einem Kleinfeldturnier! Im Kölner Keller wurde geweint, das Guinness-Rekordbuch ist alarmiert, die FIFA ermittelt.
Doch zum Sportlichen: Die Alten Herren konnten nach einem völlig verkorksten Turnier im letzten Jahr endlich wieder groß aufspielen und mussten sich lediglich den Gastgebern im Finale beugen. Die schon legendäre dritte Halbzeit 2023 (Stichworte: „3 Lords“, Leoparden-Lilly, Pizza-Automat) konnte allerdings nicht getoppt werden – aber wie auch!
Als unser Turnier-Goalie Gunnar in der Kabine zum neongrünen Trikot eine freche neongrüne Wollmütze (bei gefühlt 28 Grad im Schatten) kombinierte, war die Sache praktisch schon zu Daxlandens Gunsten gelaufen. Folgerichtig wurden nach kurzen Anlaufschwierigkeiten und einem 1:1 gegen die Freien Turner der SV und der TV Mörsch (beide mit 2:0) und im Halbfinale SC Neuburgweier mit 1:0 besiegt.
Im Finale wurde unser AH-Team dann zwar vom 0:1 der „Sporties“ überrascht, kam aber umgehend zum Ausgleich und hatte danach das Spiel im Griff – nur der Siegtreffer wollte nicht fallen. Die Sportfreunde retteten sich also ins Siebenmeterschießen – eine Disziplin, die in Forchheim bei vielen alten DJKlern Schweißausbrüche und Atemnot hervorruft. Deshalb nahm man das Schicksal kurzerhand in eigene Hände: Als gute Gäste vergaben zwei nicht näher genannte Spieler der AH unauffällig sowie in Rekordzeit ihre Elfmeter. Die Forchheimer dagegen ließen sich von Gunnars „Neonfarbentrick“ nicht ablenken, nahmen die Geschenke dankbar an und boten im Überschwang der Gefühle sogar (erfolglos) ihre Trikots zum Tausch.
Mit der üppigen Siegesprämie für den 2. Platz wurde der schöne Triumph noch lange gefeiert, und es heißt, dass sich später eine spontane Polonaise bildete, die hinüber zog ins Forchheimer Altersheim … doch das ist nur ein Gerücht.
Capo