Chronik

Chronik 20 Jahre Sportgemeinschaft DJK/FV Daxlanden

An dieser Stelle soll nicht auf die Chroniken des FV Daxlanden oder der DJK Daxlanden eingegangen werde, die bereits ausführlich in den eigenen früheren Festschriften der Vereine wiedergegeben sind.

Diese Chronik beginnt mit der Vorgeschichte bzw. Gründung der Sportgemein-schaft DJK/FV Daxlanden.

Bereits Ende der 1990er Jahre führten U. Dannenmaier und R. Frank mit verschiedenen Bürgermeistern der Stadt Karlsruhe Gespräche, wie sich die Stadt Karlsruhe bei einer Fusion von DJK und FV Daxlanden beteiligen würde. Es wurde zwar immer wieder Interesse seitens der Stadt signalisiert, aber ein richtiges Interesse an einer Fusion war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden.

Die Gründung der Sportgemeinschaft DJK/FV Daxlanden 2000 e.V. erfolgte dann am 7. Mai 2000 im Clubhaus der DJK durch jeweils 7 Mitglieder bzw. Verantwortliche der DJK Daxlanden 1921 e.V. und des FV Daxlanden 1912 e.V., die damit vorausschauend für die beiden Vereine tätig sein wollten, um in künftigen Jahren vielleicht eine Kooperation dieser Vereine auf allen Ebenen zu ermöglichen.

Die Gründungsmitglieder waren für die DJK:
C. Bierent, J. Deck, W. Faber, R. Frank, V. Schwall, W. Schwarz, E. Weick

Für den FVD:
U. Dannenmaier, T. Kutterer, B. Merkhoffer, J. Rößler, R. Schwerdtfeger,
L. Schulze, A. Weber

Sicherlich können sich die Gründungsmitglieder noch an die lautstarken und lebhaften Aussprachen und Diskussionen an den Stammtischen in den ersten Jahren erinnern, die mit den „alten“ Mitgliedern von DJK und FV geführt wurden.

Viele haben sich damals gefragt, ob die Gründung der „Sportgemeinschaft DJK/FV Daxlanden“ im Jahre 2000 notwendig war. Warum kam es dazu?

In den 90er Jahren war die Situation im Jugendfußball bei der DJK und beim FV ähnlich. Im Bereich von Bambini bis C-Jugend gab es jede Menge an Nachwuchsspielern. Je älter jedoch die „Kinder“ wurden, desto geringer war die Anzahl an Spielern in den Altersjahrgängen. Dies führte dazu, dass die Kinder entweder als sogenannte Gastspieler in Knielingen oder in Beiertheim spielten, weil es bei DJK und beim FV selbst nicht reichte, eine eigene Großfeldmannschaft zu stellen. Letztendlich ist es aber für einen Fußballverein entscheidend, ob er eine eigene A-Jugend stellen kann, um seinen Nachwuchs für die Aktivitätsmannschaften zu generieren.

Dies erkannten die damaligen Verantwortlichen von DJK und FV und entschlossen sich, über den aus der Tradition rührenden Rivalitätsschatten zu springen und zunächst in den älteren Jugendjahrgängen in Daxlanden zusammen, anstatt gegeneinander zu arbeiten. Bei der Zusammenarbeit sollten die Interessen beider Vereine gleichermaßen berücksichtigt werden. Dies stellte sich in Gesprächen mit dem Verband, bei Beibehaltung der Vereinsstrukturen, als nicht so einfach dar. Man darf nicht vergessen, dass es vor 20 Jahren praktisch keine Spielgemeinschaften gab, was heute in allen Orten zumindest bei den älteren Jugendjahrgängen die Normalität ist.

Deshalb entschloss man sich, damals der Zeit weit voraus, einen eigenen Verein für die Fußballjugend zu gründen. Zahlreiche Vereine aus dem Stadt- und Landkreis haben inzwischen dieses „Daxlander-Vereins-Modell“ übernommen.

In der Gründungsversammlung wurde als 1. Vorsitzender U. Dannenmaier und als 2. Vorsitzender R. Frank gewählt. Bis zur Erkrankung und zum Tod von U. Dannenmaier rollierten diese beiden alle zwei Jahre im Amt des 1. Vorsitzenden. Ab dem Jahr 2006 war R. Frank dann der 1. Vorsitzende, begleitet von einem 2. Vorsitzenden aus dem FVD, dies war zunächst R. Schwerdtfeger und dann ab 2015 J. Kitzelmann.

Ab der Saison 2001/02 spielten die A-, B- und C-Jugendlichen der beiden Stammvereine gemeinsam bei dem neuen Verein „Sportgemeinschaft“. In der Saison 2004/05 kamen die Kinder von Bambini bis D-Jugend hinzu. Die Sportgemeinschaft entwickelte sich dadurch kontinuierlich zu einem Verein mit über 300 Mitgliedern. Meist sind alle Altersklassen zumindest mit einer Mannschaft besetzt.

Durch die Bündelung der Fußballjugend in Daxlanden und der dadurch zu erreichenden Spielstärke der Mannschaften, sollte das Wechseln von Jugendspielern zu größeren, spielstärkeren Vereinen vermieden und der dringend notwendige Nachwuchs für die Seniorenmannschaften der beiden „Stammvereine“ gewährleistet werden. Eine Zielsetzung, an der leider auch noch heute gearbeitet wird. Zwar spielen unsere „Kleinen“ auf Augenhöhe mit den führenden Jugendfußballmannschaften, aber im Alter von 10 bis 12 Jahren erliegen dann viele (Eltern) den Verlockungen und Versprechungen. Leider spielen dann noch immer unsere größten Talente bei den Konkurrenten.

Allen Mannschaften gelang es überwiegend, sich im Kreisligabereich und dort sogar in der Spitzengruppe zu etablieren und ab und zu gelingt auch für eine Spielzeit der Sprung in die höhere Landesliga. Die Konstanz, sich dort dauerhaft zu halten, ist leider noch nicht vorhanden.
Zu oft wird noch dem kurzfristigen Erfolg einer einzelnen Mannschaft oder eines einzelnen Altersjahrgangs der Vorzug gegeben, vor der nachhaltigen Vereinsentwicklung. Auch in verschiedenen Altersstufen im Fußball-Mädchen-Spielbetrieb hatten wir sportlichen Erfolg.

Die Sportgemeinschaft zeigte sich bereits ab dem Jahr 2001 im Rahmen des jährlichen Sportfestes des FV und führte ab diesem Zeitpunkt für den FV in eigener Regie das bekannte internationale C-Junioren-Turnier durch. Auch bei anderen Veranstaltungen von DJK und FV, gleich ob bei Hallen- oder Sommerturnieren, kooperierte die Sportgemeinschaft an einzelnen Tagen mit den Stammvereinen und führte eigene Turniere durch.

Im Jahr 2005 wurde von der Stadt Karlsruhe die „Fusions- bzw. Verlagerungsidee“ wieder aufgegriffen. Erste Pläne, wie bzw. wo die Sportanlagen gebaut werden könnten wurden entwickelt. Allerdings war hier noch immer der Gedanke dabei, das Gehörlosenzentrum mit zu integrieren.

Im September 2007 traf sich die erste gemeinsame Arbeitsgruppe von DJK und FV, um Vorschläge für die Stadt zu erarbeiten, wie denn ein neues Sportgelände aussehen soll. Daraufhin wurden von den städtischen Ämtern Pläne erarbeitet und im März 2008 eine Kostenschätzung erstellt, die von 3,75 Millionen € ausging.

In den Jahren 2009 und 2010 fanden mehrere „runde Tische“ in Sachen Sportzentrum Fritschlach statt, immer mit Beteiligung mehrerer Vertreter von DJK und FV, aber auch nach wie vor mit dem Gehörlosen SV. Im März 2010 begannen die Planungen der VOLKSWOHNUNG für das Bauvorhaben „Sportzentrum Fritschlach DJK/FV“. Im Oktober 2010 erfolgte im Sportausschuss der Stadt Karlsruhe die Vorstellung des Projektes.

Im November 2011 wurde den Vereinen eine erste Vereinbarung vorgelegt, die die Inhalte über die neu zu errichtenden Freisportanlagen und Gebäude im Sportzentrum Fritschlach regeln sollte. Über wesentliche Inhalte der beabsichtigten Vereinbarung konnte lange Zeit kein Konsens zwischen der Stadt Karlsruhe und DJK sowie FV gefunden werden. Unzählige Gespräche im Rathaus in den Jahren 2012 und 2013 resultierten daraus. Eine Kostenschätzung des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft ermittelte noch im April 2012 Sanierungskosten für die Umkleiden und Duschen in Höhe von 217.000 € im alten DJK-Clubhaus.
Endlich war es im Juli 2014 dann soweit, DJK und FV konnten mit der Stadt Karlsruhe und der Volkswohnung eine „Absichtserklärung“ unterzeichnen, die die Inhalte über die neu zu errichtenden Freisportanlagen und Gebäude im Sportzentrum Fritschlach regelt. Jetzt konnte dem Bauvorhaben, das mittlerweile auf 4,1 Millionen € geschätzt wurde, eigentlich nichts mehr im Wege stehen, außer der Verschmelzung der Vereine. Die Rechnung wurde leider ohne die „Schmale und Bauchige Windelschnecke“ gemacht, die im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung im vorgesehenen Baugebiet gefunden wurde.

So musste Mitte 2015 leider mit einer neuen Planung für die Lage der Sportstätten begonnen werden, deren endgültige Lage dann Mitte 2016 endlich feststand.

Nachdem nun alle Rahmenbedingungen gegeben waren, machten sich die Vereine DJK, FV und SG an das Projekt „Verschmelzung“ der drei Vereine, die entscheidende Voraussetzung für die Baumaßnahme war. Auch hier gab es im Vorfeld in zahlreichen Arbeitsgruppensitzungen einiges zu diskutieren, zu beraten und zu besprechen, sei es die neue Satzung, der Vereinsname, die Vereinsfarben, die Nutzung der Sportstätten u.v.m. Außerdem galt es bei mehreren Terminen bei Notar Feterowsky, den Verschmelzungsvertrag auszuarbeiten und die außerordentlichen Mitgliederversammlungen vorzubereiten.

Am Donnerstag, 08.12.2016, fand dann die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung des FV Daxlanden 1912 statt. Ergebnis: 65 Mitglieder stimmten dem Verschmelzungsvertrag zu, Enthaltungen keine, Gegenstimmen 20, eine ungültige Stimme. Die ¾ Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Verschmelzung war erreicht.

Am Montag, 12.12.2016 fand um 17.30 Uhr die Mitgliederversammlung der SG DJK/FV Daxlanden 2000 statt. Ergebnis: 20 Mitglieder stimmten dem Verschmelzungsvertrag zu, Enthaltungen keine, Gegenstimmen keine, keine ungültigen Stimmen. Die ¾ Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Verschmelzung war erreicht.

Ebenfalls am Montag, 12.12.2016 fand dann um 19 Uhr die Mitgliederversammlung der DJK Daxlanden 1921 statt.
Ergebnis: 110 Mitglieder stimmten dem Verschmelzungsvertrag zu, Enthaltungen keine, Gegenstimmen 6, keine ungültigen Stimmen. Die ¾ Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Verschmelzung war erreicht.

Die Mitglieder aller drei Vereine hatten sich damit für eine Fusion und für die gemeinsame Zukunft des Fußballsports in Daxlanden entschieden.

Nach Genehmigung der Verschmelzung durch das Registergericht Mannheim wurde dann am 05.04.2017 der eigentliche Verschmelzungsvertrag durch die drei Vereine unterschrieben. Die Fusion zur Sportgemeinschaft DJK/FV Daxlanden 1912 e.V. war damit vollzogen!

Um dem Verein die nötigen Strukturen zu verschaffen, wurden die Mitglieder bereits am 18. Juli 2017 in das Gemeindehaus in Daxlanden zur ersten Mitgliederversammlung des neuen Vereins eingeladen. Beide Vereinsgaststätten waren für die erwartete Zahl an Mitgliedern zu klein.

So konnten bei der Mitgliederversammlung dann 114 Mitglieder begrüßt werden. Als Tagesordnung waren u.a. die Neuwahlen der Vorstandschaft und die Beschlussfassung über eine neue Jugend-, eine Beitrags- und eine Ehrenordnung vorgesehen. Um es vorwegzunehmen, die Verordnungen wurden einstimmig angenommen.

Bei den Neuwahlen wurden jeweils einstimmig gewählt:
1. Vorsitzender Rüdiger Frank, 2. Vorsitzender Jürgen Kitzelmann und Wolfgang Schwarz, Finanzverwalter Jörg Rössler und Verwaltungsleiter Martin Schwall, die alle, zusammen mit dem von der Vereinsjugend zu wählenden Gesamtjugendleiter, den geschäftsführenden Vereinsvorstand bilden.
Was nun folgte, ist das größte Projekt der jungen Vereinsgeschichte. Der Neubau der Sportanlagen und eines Funktionsgebäudes „Im Jagdgrund“ und die Sanierung der Technik und Umkleide im alten Vereinsgebäude.

Direkt nach dem Ende der Fußballsaison 2017/18 rollten die Bagger auf dem ehemaligen „DJK Gelände“. Der gesamte Fußballsportbetrieb musste sofort in das August-Klingler-Stadion verlegt werden.

Einen außerordentlich erfreulichen sportlichen Erfolg konnte der Verein bereits im zweiten Jahre seines Bestehens feiern. Die 1. Mannschaft schaffte am Ende der Saison 2018/19 nach zwei Relegationsspielen gegen die Spvgg. Söllingen den erhofften Aufstieg in die Kreisliga.

Bereits am 18.11.2018 konnten die Mitglieder und Interessierte zu einem Baustellenfest eingeladen werden, bei dem schon die Grundzüge des Sportgeländes erkennbar waren. Dieses Baustellenfest stieß auf eine große Resonanz in Daxlanden.


Mit dem Bau durch die Firmen STRABAG und FRAUENRATH ging es dann zügig weiter. Für den Verein begleitete und überwachte Martin Schwall die Baumaßnahmen. In einem Zeitraum von dann doch nur 18 Monaten wurde das neue Sportgelände erstellt, das am 22. Oktober 2019 an den Verein übergeben wurde und den neuen Namen Herbert-Heil-Sportpark erhielt. Die Herstellungskosten beliefen sich am Ende dann auf über 7 Millionen €.

Nach Einrichtung des Funktionsgebäudes fand am 02.11.2019 ein „Tag der offenen Tür“ statt und bereits am darauffolgenden Tag, am 03.11.2019, fand das erste Heimspiel der 1. Mannschaft im neuen August-Klingler-Stadion statt, das gegen Germania Neureut erfreulicherweise auch gewonnen werden konnte.

Der gesamte Fußballsportbetrieb wurde nun in das neue Sportgelände verlegt und das alte „FVD-Gelände“ an die VOLKSWOHNUNG übergeben. Eine Ära in Daxlanden ging damit zu Ende. Nach Erkundungsbohrungen im Dezember 2019 erfolgten Ende März 2020 dort die ersten Abrissarbeiten an den Nebengebäuden.

Der Abschluss der Sanierung der Umkleiden und der Technik im SG-Vereinsheim wird in den nächsten Wochen erwartet. Die Kosten werden am Ende deutlich über 500.000 € betragen.

Der Chronist